Kleine Sonnen

Im Januar 2020 startete ich zusammen mit Marianne Körner und den Künstlerinnen, die ich bereits von den vorangegangenen ArtChallenges kannte eine MasterMind Klasse. Unsere Ziel ist noch tiefer in verschiednene Designübungen einzusteigen und uns mit Hilfe von Mariannes Feedback weiterzuentwickeln.

Ich beschloss weiter am Thema „Löwenzahn“ dranzubleiben und Neues auszuprobieren.

Diese Blüte habe ich mit Filzfasern unterlegt und dann gestickt, dadurch ist sie sehr plastisch geworden. Auch den Stengel habe ich mit einem dicken Wollfaden unterlegt, bevor ich ihn im Zickzack-Stich aufgenäht habe.


Mein fertiges Werk, das ich zum Monatende vorweisen sollte, sind diese „Kleinen Sonnen“. 

Grundlage ist das Papier einer japanischen Teetüte , das mich mit seiner Struktur und den typischen Fasern faszieniert.

Gestickt habe ich mit Seidenstickgarn und Goldgarn, beides sind geschenkte Schätze.

Kleine Übung …

Dieses kleine Blumenbild habe ich in meinem japanischen Taschenkalender entdeckt.

Es reizte mich das Motiv im Textilen umzusetzen, mit Stoff, Farbe und freien Maschinensticken.

Eine Variante mit Stoff in zwei unterschiedlichen Grüntönen und die andere nur mit Farbe und Stickerei. Wobei die Blütenköpfe jedesmal appliziert sind. Das obere Bild hat mehr Leichtigkeit und gefällt mir besser.

Pflanzendruck

 

Was es alles gibt.

Ich finde es wunderbar in der Challenge von den anderen Textilkünstlerinnen neue Techniken zu lernen.
Diesmal also Pflanzendruck, eine sehr alte Methode, bei die Pflanzenteile auf den Stoff geklopft werden.

Da kann man gut Aggressionen abbauen, war mein erster Gedanke. Und in der Tat, man muss schon kräftig zuschlagen, damit  der Pflanzensaft den Stoff färbt.
Mein erster Versuch brachte kaum einen Abdruck hervor. Erster Fehler, ich habe einen dicken Korkuntersetzer als Unterlage genommen, zu weich. Der Untergrund muss hart sein, demzufolge macht die ganze Angelegenheit auch Lärm.



Auf meiner Walkingrunde rund ums Dorf leuchteten mich die lila Blüten der Wilden Malve an.
Auch sie mussten für meine Pflanzendruckversuche herhalten.
Die Blüten habe ich dann mit Inktense-Stiften noch koloriert und Blätter dazu gezeichnet.
Zum Schluss habe ich mittels freien Maschinensticken die die Konturen & Strukturen noch herausgearbeitet.

Weitere Experimente mit der Klopfmethode werden folgen.

30TageArtChallengeMai

Bevor ich nun in die Masterclass mit Marianne Körner starte, sozusagen zum Warmbleiben noch einmal eine 30TageArtChallenge im Mai.
Ich bleibe thematisch bei meinem großen Thema Pflanzen & Kräuter.

Da die Bilder der „Human“ – Ausstellung von Sean Scully in Venedig noch so frisch im Kopf sind und sie mich sehr beeindruckt haben, werde ich in Anlehnung daran für die Hintergründe mit farblichen Stoffstreifen spielen. Mal sehn was dabei heraus kommt.

Mein Format diesmal 20 x 20 cm.

Als erstes fielen mir diese Herbstblätter in die Hände.
Das Kastanienblatt habe ich gespiegelt & gestickt & koloriert mit meiner Neuerwerbung Inktense-Stifte von Derwent.


Sonnenblume in zwei Variationen

Honigtöpfe, Pusteblumen & Kinderhand

Wieder eine dampfende Teeschale, sie haben es mir angetan.
Diesmal sind die Löwenzahnblätter zu einem Bündel gebunden und  zum Trocknen aufgehängt.
Gleiches Thema wie schon gehabt, aber in einer anderen Anordnung, und mit viel mehr Dampf.
Die Teeschale hat eine noch flachere, schöne Form. Sie gefällt mir sehr.

Zunächst schwebte meine Blätterbündel nur so im Raum herum. Dank Mariannes Hinweis hängt es nun an der roten Schnur. Die Wirkung war für mich faszinierend. Ich wusste zwar das etwas fehlt, hatte aber keine Idee, wie ich es ändern könnte. 

 

 


Am Ende des Webinars „Design in Serie“ war mein Plan  einen Quilt von 3 x 4 Bildern aus den Löwenzahn-Werken zusammen zustellen. Dafür war fehlten mir aber nun noch vier weitere Bilder, und sie sollten die Gesamtkomposition gut ergänzen.
Sowieso waren noch nicht alle Ideen zu den Übungen verwirklicht.

Der schöne Kringelstoff sollte noch unbedingt noch einmal Verwendung finden, allerdings noch eine dampfende Teeschale wollte ich nicht.

Also Honigtöpfe, aus den Löwenzahnblüten lässt sich sehr gesunder Honig herstellen. Hier fallen die Blüten in den Topf. Der Kringelstoff stellt den Duft des Honigs dar, der uns in die Nase steigt dar.

 

 




Das Pusteblumenfoto im Buch „Die Unkräuter in meinem Garten“ von Prof. Wolf Storl inspirierte mich zu meinem Pusteblumen-Bild.

Auch hier habe ich mit Applikationen, Freien Maschinensticken und Texilmalfarbe gearbeitet.

 



 

Das letzte Werkstück ist bekanntlich das Schwerste. Es soll perfekt in die Komposition passen, die vorhandenen Motive aufnehmen, aber auch etwas Neues sein.

Das Zeichnen der Kinderhand war eine große Herausforderung für mich. Der Tipp von Brigitte aus unserer Gruppe hat mir sehr geholfen, sodass ich mich letztendlich an die Kinderhand gewagt habe. Später habe ich die Hand mit Inktense-Stiften von Derwent  coloriert, meine erster Versuch diesbezüglich. 

Rhythmus/Balance Harmonie/Einheit

Figürliche Darstellung der Blätter in unterschiedlichen Grüntönen aufgereiht an einer Schnur, die einzelnen Bündel sind mit Schleifen befestigt.
Die Stickstiche geben den Blättern Struktur und Körperlichkeit.
Die Teeschale enthält dampfenden Tee, unser Auge folgt der Bewegung des aufsteigenden Dampfes entlang der geschlängelten Linie.
Die klassisch schöne Form der Teeschale vermittelt den Genuss des Tees. Sie erhält durch die Stickerei eine Textur.
Das Bild suggeriert ein Gefühl von Wärme und Wohligkeit.


Der Löwenzahnblütenkranz erinnert an Kindertage, als wir selbst solche Kränze geflochten haben.
Die einzelnen Blüten befinden sich in einer radialen Balance, wobei das Auge dazu angeregt wird ringsherum wandern, da die Anzahl der Blüten in den zwei verschiedenen Gelbtönen in der Reihe variiert, um Monotonie zu vermeiden.
Sie wurden mit minimal unterschiedlichen Garnfarben bestickt sind, dadurch durch und durch die freie Maschinenstickerei erhalten die applizierten Blüten Plastizität und Lebendigkeit.
Der Batikstoff suggeriert eine gelb-grüne Wiese, auf der der Kranz liegt

 

Wieder die flache Teeschale mit dampfenden Tee, dargestellt durch die aufsteigende Schlängellinie.
Die Blüten sind wieder appliziert und bestickt.
Der Hintergrundstoff setzt sich diesmal aus zwei Stoffen zusammen, einem einfachen, warmen Grün und einem mit Kringeln gemusterten Stoff. Das Muster nimmt die Form und den Gelbton der Blüten wieder auf. Somit unterstreicht er hervorragend das Thema des dampfenden Tees.